Unsere Sechserpackung an Empfehlungen
Wir wissen, dass Transparenz kein Allheilmittel ist – sie ist jedoch entscheidend, damit das von der UN festgelegte "Ziel für nachhaltige Entwicklung" von 3% erreicht werden kann. Denn nur durch mehr Transparenz erhalten Verbraucher die Möglichkeit, informierte Entscheidungen zu treffen und sich den besten Anbieter für ihre Überweisungen zu suchen. Durch einen Anstieg im Wettbewerb werden außerdem die Kosten für Überweisungen sinken, was den Weg zum UN-Ziel von 3 % beschleunigt.
Mach mit beim Kampf
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Es ist bei vielen Überweisungen fast unmöglich, herauszufinden, was dabei tatsächlich an Kosten anfallen und welche Leistungen mit den bezahlten Gebühren eigentlich beglichen werden. Deshalb ist es wichtig, dass alle Anbieter in der Branche die Gebühren klar und verständlich kommunizieren. Diese Gebühren sollten angezeigt werden, bevor die Überweisung bestätigt wird und sollten in einem einzigen Gesamtbetrag zusammengefasst werden – auf diese Weise wissen Verbraucher genau, wie viel sie eine Überweisung letztlich kosten wird. Entscheidend ist, dass die Gebühr unabhängig von dem überwiesenen Betrag angezeigt wird. Wenn also jemand 250 € ins Ausland überweist, betragen die Gesamtkosten für diese Überweisung 8,5 €. Wichtig ist, dass dabei sowohl die im Voraus angezeigte Gebühr (also z.B. 5 €) als auch der Aufschlag auf den Wechselkurs (z.B. 3,5 €) mit eingerechnet wird. Als Aufschlag auf den Wechselkurs bezeichnen wir dabei den Unterschied zwischen dem vom Anbieter verwendeten Wechselkurs und dem tatsächlichen Devisenmittelkurs. Wenn alle Kosten schon im Voraus ersichtlich sind, können Kunden nachvollziehen, wie viel sie wirklich für eine Überweisung bezahlen und somit eine informierte Entscheidung treffen, welchen Anbieter sie für ihre Überweisung nutzen möchten. |
Banken, Finanzdienstleister und Wechselstuben verwenden alle ihre eigenen Wechselkurse, die üblicherweise viel schlechter als die entsprechenden Devisenmittelkurse sind. Oft liegt das daran, dass im Wechselkurs eine Marge enthalten ist, über die Anbieter den tatsächlichen Gewinn verschleiern, den sie mit internationalen Überweisungen machen. Die meisten Menschen verwenden allerdings den bei Google ersichtlichen Devisenmittelkurs, wenn sie sich ausrechnen, wie viel ein Empfänger erhalten sollte – was zu unschönen Überraschungen führt, wenn ihre Erwartungen bezüglich des eingehenden Betrags viel höher sind als die Realität. Wir appellieren deswegen an die Industrie, damit Aufschläge auf Wechselkurse – und die dadurch versteckten Kosten – endlich ein Ding der Vergangenheit werden. Wenn ein Anbieter einen vom Devisenmittelkurs abweichenden Wechselkurs verwendet, sollte dies entsprechend gekennzeichnet werden, damit die angewandte Marge bei der Berechnung der Gesamtkosten berücksichtigt werden kann. |
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Derzeit gibt es keinen Standard-Wechselkurs, an dem sich Anbieter orientieren müssen, um die Gesamtkosten für eine Auslandsüberweisung zu berechnen. Der Devisenmittelkurs wäre dabei der Kurs, der als neutraler Maßstab am sinnvollsten ist, da er sich leicht von einer ganzen Reihe von neutralen Anbietern beziehen lässt. Als Referenz ist der Devisenmittelkurs auch deswegen ideal, da er für jeden per Online-Suche verfügbar und – wie für einen Wechselkurs üblich – ständig in Bewegung ist. Wenn stattdessen ein fixer Tageskurs anstelle des aktuellen Devisenmittelkurses verwendet wird, hat das zur Folge, dass die tatsächlichen Kosten für eine Überweisung nicht klar ersichtlich sind, da dieser Tageskurs nicht zu jedem Zeitpunkt mit dem tatsächlichen Live-Kurs (mit dem etwa Banken handeln) übereinstimmen wird. |
Es wurden zwar schon Regulierungen entworfen, die die Transparenz für internationale Zahlungen erhöhen sollen – bei diesen hat Bargeld jedoch bisher nie eine Rolle gespielt. Dadurch erschaffen wir jedoch eine Zweiklassengesellschaft für Transaktionen, in der Verbraucher nur deswegen nicht von der vorgeschriebenen Transparenz profitieren können, weil sie ihre Transaktion mit Bargeld durchführen wollen. Bargeldüberweisungen sollten deswegen den gleichen Anforderungen der Transparenz unterliegen wie digitale Überweisungen, damit Verbraucher unabhängig von der gewählten Zahlungsmethode alle anfallenden Kosten vergleichen können. |
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Die weltweiten finanziellen Netzwerke werden hauptsächlich von Banken gesteuert und unabhängige Finanzdienstleister, die internationale Überweisungen anbieten, sind häufig auf Banken angewiesen, um Geld in lokalen Zahlungsnetzwerken weiterleiten zu können. Banken können sich jedoch jederzeit dazu entschließen, diese Finanzdienstleister von einem Tag auf den anderen nicht mehr am lokalen Finanzsystem teilnehmen zu lassen (also zu "off-boarden") – wodurch Kunden, die auf diese Dienstleister für ihre internationalen Überweisungen angewiesen sind, ständig in Gefahr schweben, kurzfristig den Zugang zu diesem wichtigen Dienst zu verlieren. Dieses zweifelhafte Verfahren wird auch als "De-Risking" bezeichnet – und es könnte leicht dadurch verhindert werden, dass auch andere Anbieter als Banken direkten Zugang zur Infrastruktur für Zahlungen erhalten, wodurch sie nicht mehr ausschließlich auf Banken als Vermittler angewiesen wären. |
Derzeit bleiben Verbraucher häufig noch im Dunkeln darüber, wie lange es wahrscheinlich dauern wird, bis ihr Geld ankommt. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Zustellungsdauern einfach mit "zwischen 1-5 Tage" angegeben werden. Auf diese Weise entsteht Unsicherheit für die Verbraucher und es ist fast nicht möglich, mit diesen ungenauen Angaben Überweisungen im Voraus zu planen. Alle Anbieter sollten sich deswegen als Ziel setzen, ihren Kunden im Voraus anzuzeigen, wie lange eine Überweisung voraussichtlich dauern wird – und das so genau wie möglich. |
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